Zahnpflege

Brennen im Mund und Rachenraum – Mögliche Ursachen und Gegenmaßnahmen

Ein unangenehmes Brennen im Mund oder Rachen trifft viele Menschen – oft ganz plötzlich. Vielleicht verspüren Sie es nach dem Essen, morgens beim Zähneputzen oder einfach zwischendurch. Das Brenngefühl kann leicht irritierend bis wirklich schmerzhaft sein. Manche beschreiben es wie ein Kribbeln auf der Zunge, andere wie ein scharfes Stechen im Rachen. Doch was steckt dahinter? In diesem Beitrag schauen wir uns gemeinsam die möglichen Ursachen an und geben Ihnen verständliche, alltagsnahe Tipps, was Sie dagegen tun können – unabhängig davon, ob Sie gerade erst erste Anzeichen spüren oder schon länger darunter leiden.

Mundbrennen & Rachenbrennen – Was steckt dahinter?

Ein brennendes Gefühl im Mund gehört zu den Beschwerden, die sich schwer einordnen lassen können. Manchmal liegt es an etwas ganz Einfachem wie einer zu heißen Suppe – manchmal steckt jedoch mehr dahinter.

Mögliche empfundene Symptome sind:

  • Ein starkes Brennen auf Zunge, Gaumen, Lippen oder den inneren Wangen
  • Raue oder trockene Schleimhäute
  • Veränderter Geschmack oder metallischer Geschmack im Mund
  • Gefühl eines Kloßes im Hals oder Reizhusten

Brenngefühl – nicht nur unangenehm, sondern auch ein Signal

Wussten Sie, dass unser Mundraum oft als „Frühwarnsystem“ funktioniert? Die sensible Schleimhaut im Mund und Rachen reagiert auf Reize besonders schnell. Ein Brennen kann also ein Hinweis darauf sein, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist – körperlich, seelisch oder durch äußere Einflüsse.

Die häufigsten Ursachen für Brennen im Mund und Rachen

Damit Sie gezielt gegen die Beschwerden vorgehen können, ist es hilfreich, mögliche Auslöser zu kennen. Hier finden Sie die häufigsten Ursachen – ganz übersichtlich erklärt:

1. Reizstoffe aus Lebensmitteln

Scharfes Essen (z. B. Chili), säurehaltige Früchte wie Ananas oder Zitrusfrüchte, aber auch koffeinhaltige Getränke und Alkohol reizen die Schleimhaut schnell. In manchen Fällen führt das zu einem brennenden Gefühl nach dem Verzehr.

Tipp: Beobachten Sie, ob das Brennen nach bestimmten Lebensmitteln auftritt. Eine „Ernährungstagebuch“ kann helfen, Muster zu erkennen und Reizstoffe zu meiden.

2. Allergien & Unverträglichkeiten

Ein Brennen kann auch durch eine allergische Reaktion verursacht werden. Typisch sind z. B. Reaktionen auf Zahnpasta-Inhaltsstoffe (wie Pfefferminzöl oder Natriumlaurylsulfat), Nickel in Zahnspangen oder bestimmte Nahrungsmittel.

Tipp: Weichen Sie testweise auf allergenarme Zahnpflegeprodukte aus. Sollte das Brennen weniger werden, kann eine Allergie vorliegen. Ihr Zahnarzt oder Ihre Dermatologin kann dies durch einen Allergietest überprüfen lassen.

3. Mundtrockenheit (Xerostomie)

Ein trockener Mund fühlt sich nicht nur unangenehm an – er neigt auch eher zu Reizungen und Entzündungen. Ursachen können sein:

  • zu wenig Flüssigkeit
  • zunehmendes Alter
  • bestimmte Medikamente (z. B. gegen Bluthochdruck oder Depressionen)
  • Stress und Nervosität

Brennen durch Mundtrockenheit ist besonders häufig bei älteren Menschen.

Tipp: Ausreichend Wasser trinken, auf alkohol- oder mentholhaltige Mundspülungen verzichten und eventuell zuckerfreie Speichelstimulatoren lutschen (z. B. Kaugummis oder Bonbons).

4. Infektionen im Mundraum

Pilzinfektionen (wie Soor – meist durch Candida-Hefepilze) oder bakterielle Entzündungen können ein starkes Brenngefühl auslösen. Dabei sind meist auch Rötungen und Beläge auf der Zunge oder im Rachen sichtbar.

Tipp: Bei hartnäckigem Brennen, Belägen oder Schluckbeschwerden sollten Sie unbedingt ärztlichen oder zahnärztlichen Rat aufsuchen. Eine professionelle Diagnose ist wichtig für die passende Behandlung.

5. Reflux – Wenn Magensäure aufsteigt

Bei der sogenannten Refluxkrankheit gelangt Magensäure zurück in die Speiseröhre und kann sogar bis in den Rachen oder Mundraum aufsteigen. Die Säure greift dort die empfindliche Schleimhaut an – es brennt und reizt.

Typisch sind auch:

  • Sodbrennen
  • Heiserkeit am Morgen
  • häufiges Aufstoßen

Tipp: Achten Sie auf Ihre Ernährung (z. B. weniger fettiges Essen, kein spätes Essen) und besprechen Sie die Beschwerden gegebenenfalls mit Ihrer Hausärztin.

6. Burning-Mouth-Syndrom

Ein eher seltenes, aber sehr belastendes Phänomen ist das sogenannte Burning-Mouth-Syndrom (BMS). Dabei kommt es zu einem anhaltenden Brennen der Mundschleimhaut – insbesondere auf der Zunge – ohne klar erkennbare Ursache.

Oft betroffen sind Frauen in den Wechseljahren. Vermutet werden hormonelle Einflüsse, psychischer Stress oder ein gestörtes Schmerzempfinden.

Tipp: Wenn keine andere Ursache gefunden wird, kann ein Neurologe oder Schmerztherapeut weiterhelfen. Auch eine psychologische Betrachtung ist hier wertvoll.

7. Mangelerscheinungen bei Vitaminen & Spurenelementen

Ein Mangel an Vitamin B12, Eisen, Folsäure oder Zink kann ebenfalls zu brennenden Schleimhäuten führen. Diese Stoffe sind entscheidend für die Gesundheit von Nerven und Schleimhäuten.

Tipp: Eine Blutuntersuchung beim Hausarzt lässt Klarheit schaffen. Mit gezielter Nahrungsergänzung kann sich das Brennen häufig innerhalb weniger Wochen bessern.

Was tun gegen Brennen im Mund und Rachen? Ihre Erste-Hilfe-Strategie

Die gute Nachricht ist: In vielen Fällen lässt sich das Brennen lindern oder ganz beseitigen – sofern der Auslöser bekannt ist. Hier sind einige hilfreiche Schritte:

1. Sanfte Mundpflege

  • Verwenden Sie fluoridfreie, reizstoffarme Zahnpasten (z. B. ohne Menthol, SLS oder Alkohol).
  • Weiche Zahnbürsten schonen das Gewebe.
  • Greifen Sie zu milden Mundspülungen mit Kamille oder Salbei – sie beruhigen die Schleimhaut.

2. Genügend Flüssigkeit und richtige Ernährung

  • Trinken Sie regelmäßig Wasser oder ungesüßte Tees.
  • Vermeiden Sie scharfe, saure oder sehr heiße Speisen und Getränke.
  • Lebensmittel mit viel Zink, Eisen und B-Vitaminen (z. B. Vollkornprodukte, Leber, Spinat, Hirse) unterstützen die Mundgesundheit.

3. Entspannung für Körper und Sinne

Brennen im Mund kann auch durch inneren Stress gefördert oder ausgelöst werden. Entspannungstechniken wie:

  • Progressive Muskelentspannung
  • Atemübungen
  • Spaziergänge oder ruhige Tätigkeiten helfen oftmals spürbar.

4. Speichelfluss unterstützen

  • Kauen Sie zuckerfreie Kaugummis, um Speichel zu fördern.
  • Auch kleine Schlucke Wasser über den Tag verteilt helfen, den Mund feucht zu halten.

5. Ärztliche Abklärung

Wenn das Brennen stark ist oder länger als 1 bis 2 Wochen anhält, empfehlen wir dringend einen Besuch bei Ihrer Zahnarztpraxis oder beim Hausarzt. Nur durch eine gezielte Untersuchung lassen sich Infektionen, Mangelzustände oder ernstere Erkrankungen sicher ausschließen oder erkennen.

Wann sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt?

Wie bei vielen Beschwerden gilt: Lieber einmal mehr zum Profi! Besonders diese Begleiterscheinungen sprechen für eine ärztliche Abklärung:

  • Brennen, das länger als 2 Wochen anhält
  • sichtbare Veränderungen wie Beläge, weiße Stellen oder Wunden
  • Schluckbeschwerden oder Heiserkeit
  • Plötzlich auftretendes starkes Brennen ohne erkennbaren Auslöser
  • Veränderter Geschmackssinn über Wochen

Selbst kleine Veränderungen machen einen Unterschied

Unser Mundraum reagiert sensibel – aber oft auch sehr dankbar auf kleine Veränderungen. Schon das Umstellen der Zahnpasta, eine vitaminreichere Ernährung oder mehr Wasser im Alltag kann das Brenngefühl lindern – manchmal sogar ganz verschwinden lassen.

Merken Sie sich: Beobachtung ist der erste Schritt zur Besserung. Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl und scheuen Sie sich nicht, medizinischen Rat einzuholen. Ihre Mundgesundheit verdient Aufmerksamkeit – ganz besonders, wenn sie sich mit Brennen bemerkbar macht.

FAQ – Häufige Fragen zum Thema „Brennen im Mund und Rachen“

Kann psychischer Stress wirklich zu Mundbrennen führen?

Ja, absolut. Viele Betroffene berichten, dass das Brennen in stressreichen Phasen zunimmt oder erstmals auftritt. Die Schleimhaut steht mit dem Nervensystem in engem Kontakt und reagiert empfindlich auf seelische Belastungen.

Was hilft sofort gegen das akute Brennen?

Kühlen mit einem Eiswürfel (nicht direkt auf die Schleimhaut), Kamillentee (abgekühlt), ein kleines Glas Milch (bei scharfem Essen), sowie etwas Honig auf der Zunge können erste Linderung bringen. Diese Maßnahmen ersetzen jedoch keine Ursachenbehandlung.

Darf ich trotz Brennen im Mund normal die Zähne putzen?

Ja – aber auf sanfte Weise. Nutzen Sie eine besonders weiche Zahnbürste und eine milde, reizfreie Zahnpasta. Putzen Sie nicht zu feste und spülen Sie gut mit Wasser nach.

Geht das Brennen wieder von selbst weg?

Das ist möglich – vor allem, wenn es auf kurzfristige Reizungen oder Ernährung zurückgeht. Wenn keine erkennbare Besserung in Sicht ist oder die Beschwerden zunehmen, sollten Sie jedoch ärztlichen Rat suchen.

Fazit: Brennen im Mund und Rachen ernst nehmen – und gut behandelbar

Auch wenn es zunächst harmlos erscheint – anhaltendes Brennen im Mund oder Rachen sollte nicht ignoriert werden. Die Schleimhaut ist empfindlich und stellt ein wichtiges Schutzschild für Ihre Mundgesundheit dar. Ob durch Ernährung, Pflege, Stress oder andere Einflüsse verursacht: Je früher Sie die Ursache erkennen, desto leichter lässt sich dagegen etwas tun. Bei Unsicherheiten stehen Ihnen Zahnärzt:innen oder HNO-Fachleute zur Seite.

Ihr Wohlbefinden beginnt im Mund – und wir bei Zahntipps.com sind für Sie da, damit es auch so bleibt.

Quellen

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