Zahnpflegeprodukte

Zahnpasta

Zahnpasta gehört für viele von uns zur täglichen Routine – morgens nach dem Aufstehen, abends vor dem Schlafengehen. Ein bisschen auf die Bürste gedrückt, zwei Minuten geschrubbt, ausspülen – fertig. Doch haben Sie sich schon mal gefragt, was genau in Zahnpasta drin ist, wie sie wirkt und worauf Sie bei der Auswahl eigentlich achten sollten? Keine Sorge, Sie müssen kein Chemiker oder Zahnarzt sein, um den Durchblick im Zahnpasta-Regal zu bekommen. In diesem Artikel nehmen wir Zahnpasta ganz genau unter die Lupe – verständlich, praxisnah und mit vielen Tipps für Ihren Alltag.

Warum Zahnpasta so wichtig ist

Zahnpasta ist mehr als nur frischer Geschmack im Mund. Sie ist ein zentraler Bestandteil der täglichen Zahnpflege – quasi wie das Spülmittel für Ihr Geschirr, nur eben für Ihre Zähne.

Die Hauptaufgaben einer guten Zahnpasta sind:

  • Entfernung von Zahnbelag (Plaque)
  • Schutz vor Karies
  • Stärkung des Zahnschmelzes
  • Frischer Atem
  • Pflege von Zahnfleisch und Schleimhaut

Doch wie genau funktioniert das? Die Wirkung von Zahnpasta beruht auf einer Kombination verschiedener Inhaltsstoffe – manche reinigen, andere schützen oder pflegen.

Was steckt wirklich in Ihrer Zahnpasta?

Auch wenn Zahnpasta auf den ersten Blick simpel wirkt – in Wirklichkeit ist sie ein kleines technisches Wunder. Die Rezepturen sind oft komplex, aber keine Sorge: wir erklären’s einfach.

1. Putzkörper (Abrasiva)

Diese feinen Teilchen sorgen dafür, dass Plaque und Verfärbungen sanft von den Zähnen entfernt werden – ähnlich wie kleine Schrubber. Sie müssen fein genug sein, damit der Zahnschmelz nicht beschädigt wird, aber effektiv genug, um gründlich zu reinigen.

Beispiele: Silikate, Calciumcarbonat oder Hydrated Silica.

Wichtig: Zu viel „Schmirgelwirkung“ tut Ihren Zähnen nicht gut. Achten Sie auf Zahnpasten mit niedrigem oder mittlerem RDA-Wert (zwischen 30 und 70), besonders bei empfindlichen Zähnen.

2. Fluorid – der Anti-Karies-Held

Fluorid ist ein wissenschaftlich bewährter Wirkstoff, der hilft, Karies vorzubeugen und den Zahnschmelz zu remineralisieren. Er schützt Ihre Zähne also vor Säureangriffen durch Bakterien.

Wussten Sie schon? Studien zeigen, dass regelmäßiges Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta das Kariesrisiko deutlich senkt.¹

Für Erwachsene empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) Zahnpasten mit zwischen 1000 und 1500 ppm Fluorid.

3. Schaumbildner und Lösungsvermittler

Diese Stoffe sorgen dafür, dass sich die Zahnpasta gut verteilt und beim Putzen angenehm schäumt. Einer der bekanntesten Vertreter ist Sodium Lauryl Sulfate (SLS).

Tipp: Wer zu empfindlichen Schleimhäuten neigt oder mit Aphthen zu kämpfen hat, sollte auf SLS-freie Zahnpasta umsteigen.

4. Feuchthaltemittel

Sie verhindern, dass die Zahnpasta austrocknet und sich beim Putzen angenehm im Mund verteilt. Häufige Inhaltsstoffe sind Glycerin oder Sorbit.

5. Aromen und Geschmackstoffe

Frische Minze, milde Kräuter oder fruchtige Varianten – Geschmack ist Geschmackssache. Wichtig ist: Aromen beeinflussen weder Wirksamkeit noch Schutz der Zahnpasta. Sie sorgen aber dafür, dass wir uns nach dem Zähneputzen frisch fühlen.

6. Weitere Wirkstoffe

Moderne Zahnpasten enthalten oft zusätzliche Inhaltsstoffe – je nach gewünschter Wirkung:

  • Hydroxyapatit: Unterstützt die Reparatur des Zahnschmelzes
  • Xylit: Hemmt Kariesbakterien
  • Zinnfluorid: Hilft bei Zahnfleischproblemen
  • Kaliumnitrat: Reduziert Schmerzempfindlichkeit

Zahnpasta ist nicht gleich Zahnpasta – welche ist die richtige für Sie?

Angesichts der riesigen Auswahl kann es ganz schön schwerfallen, die richtige Zahnpasta zu finden. Unsere Empfehlung: Orientieren Sie sich an Ihren individuellen Bedürfnissen und greifen Sie nicht einfach zur bekanntesten Marke. Hier ein kleiner Überblick:

1. Die beste Zahnpasta bei empfindlichen Zähnen

Sie spüren beim Eisessen oder beim Zähneputzen einen scharfen Schmerz? Dann leiden Sie wahrscheinlich unter empfindlichen Zahnhälsen. In diesem Fall sollten Sie eine desensibilisierende Zahnpasta verwenden.

Worauf achten: Enthält z. B. Kaliumnitrat oder Strontiumchlorid und hat einen niedrigen RDA-Wert.

2. Zahnpasta gegen Verfärbungen

Raucher:innen oder Kaffeeliebhaber:innen kämpfen oft mit unschönen Belägen. Whitening-Zahnpasten enthalten stärkere Putzkörper, um Verfärbungen zu entfernen.

Achtung: Diese Zahnpasten sollten nicht täglich und nicht bei empfindlichen Zähnen verwendet werden. Besser in Absprache mit der Zahnärztin verwenden.

3. Kinderzahnpasta

Für Kinder gelten andere Fluorid-Empfehlungen, abgestimmt auf Alter und Verschluckungsrisiko:

  • Unter 6 Jahren: 1000 ppm Fluorid, erbsengroße Menge
  • Ab 6 Jahren: 1450 ppm Fluorid, wie bei Erwachsenen

Wichtig: Keine schäumende Erwachsenenzahnpasta bei Kleinkindern!

4. Zahnpasta bei Zahnfleischproblemen

Wenn Ihr Zahnfleisch häufig gereizt oder entzündet ist, helfen spezielle Zahnpasten mit entzündungshemmenden Inhaltsstoffen wie Zinnfluorid oder Kräuterextrakten.

5. Naturkosmetik-Zahnpasten – ja oder nein?

Zahnpasten aus der Naturkosmetik erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie verzichten auf synthetische Zusatzstoffe und werden oft ohne Fluorid angeboten. Das klingt natürlich gut – doch fehlen ihnen auch oft wichtige Schutzmechanismen.

Unser Tipp: Achten Sie auch bei Naturprodukte-Zahnpasten auf den Fluoridgehalt. Ein Bio-Siegel allein reicht nicht für gesunde Zähne.

Wie oft und wie lange sollte man Zähne putzen?

Eine gute Zahnpasta nützt nur dann etwas, wenn sie richtig angewendet wird. Hier die wichtigsten Empfehlungen für Ihre tägliche Zahnputz-Routine:

  • Mindestens zweimal täglich Zähne putzen – morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen.
  • Jeweils zwei Minuten bürsten
  • Die richtige Putztechnik: Nicht schrubben, sondern sanft mit kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn bürsten.
  • Nicht sofort nach dem Essen putzen, besonders nach sauren Speisen – mindestens 30 Minuten warten.

Häufige Fragen zur Zahnpasta (FAQ)

Wie viel Zahnpasta ist eigentlich richtig?

Für Erwachsene reicht eine Menge in Erbsengröße völlig aus. Mehr bringt keinen zusätzlichen Reinigungseffekt – im Gegenteil, zu viel Schaum kann die Putzbewegung sogar behindern.

Wie lange ist Zahnpasta haltbar?

Meistens 2–3 Jahre. Sie finden das genaue Datum auf der Verpackung. Nach Ablauf ist sie zwar nicht gefährlich, aber häufig weniger wirksam.

Kann man Zahnpasta zufällig verschlucken?

In kleinen Mengen ist das bei Erwachsenen unbedenklich. Bei Kindern ist regelmäßig verschluckte fluoridhaltige Zahnpasta jedoch problematisch, daher immer auf die richtige Dosierung achten!

Was ist besser – Gel oder Creme?

Das ist Geschmackssache. Gels sind meist transparenter, Cremes etwas fester. Entscheidend ist der Wirkstoffgehalt, nicht die Konsistenz.

Wie finde ich eine gute Zahnpasta im Geschäft?

Achten Sie auf die Angaben zu Fluoridgehalt (ppm), Abrasiv-Wert (RDA) und passen Sie die Auswahl an Ihre Bedürfnisse an. Manche Produkte tragen Gütesiegel wie das von Stiftung Warentest oder ÖKO-TEST.

Zusätzliche Tipps von der Expertin

  • Wechseln Sie ab und zu Ihre Zahnpasta: So spricht Ihre Mundflora auf neue Wirkstoffe an und Routine wird nicht langweilig.
  • Verwenden Sie keine aufhellenden Pasten täglich: Sie können zu stark abrasiv sein.
  • Fragen Sie Ihre Zahnärztin: Insbesondere bei empfindlichen Zähnen, vielen Füllungen oder Implantaten lohnt sich eine individuelle Empfehlung.

Fazit: Die richtige Zahnpasta – kleiner Aufwand, große Wirkung

Zahnpasta ist nicht einfach irgendein Produkt im Badezimmer – sie ist ein echter Gesundheitshelfer. Ob Kariesvorsorge, Zahnschmelzschutz oder Pflege empfindlicher Zahnhälse: Mit der passenden Zahnpasta unterstützen Sie Ihre Mundgesundheit aktiv – Tag für Tag.

Tipp zum Schluss: Zahnpasta kann noch so gut sein – ohne gründliche Zahnputztechnik, regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt und den Einsatz von Zahnseide verpufft ihr Nutzen. Sehen Sie Zahnpasta als Teil eines starken Teams für Ihre Zahngesundheit.

Bleiben Sie informiert – und vor allem: bleiben Sie gesund!

Quellen:

  1. Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund-und Kieferheilkunde (DGZMK): Empfehlungen zur Fluoridanwendung bei Kindern und Erwachsenen
  2. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) – „Gesund im Mund“
  3. Stiftung Warentest: Test Zahnpasten – Schutz vor Karies, Abrasiv-Werte u.a. (2023)
  4. ÖKO-TEST Magazin: Test Zahnpasten ohne Mikroplastik (2022)
  5. Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung: Zahnpflegegrundlagen

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